Der Alltag im KZ Sachsenhausen


Wir, Friederike Schmidt und Julia Kleeblatt, hatten die Aufgabe, unseren Mitschülern aus der 10a zu erklären, wie der Alltag der Häftlinge in Sachsenhausen aussah.

Eindrücke von dem Toilettenraum, dem Waschraum und den Aufenthaltsräumen

Toilette:

  • Beengt
  • Keine Privatsphäre
  • Menschenunwürdig
  • Entwürdigend
  • Überwindungskraft nötig

Waschraum:

  • Unhygienisch
  • Keine „wirkliche“ Möglichkeit zum Waschen
  • Für uns eine unvorstellbare Vorstellung, sich dort zu waschen

Aufenthaltsraum:

  • Eng

Neu gestaltet, deshalb kann man sich das nicht richtig vorstellen, wie es früher war.

Orte der SS-Schikane

Den Häftlingen wurden unvorstellbare Regeln auferlegt, z.B. durften sie nur morgens vor und abends nach dem Appell zur Toilette gehen.

Die Toiletten waren auch ein Ort, an dem es vorkam, dass Häftlinge in den Toilettenbecken ertränkt wurden. Zum Teil wurden sie dort aber auch „nur“ gequält. D.h., sie mussten den ganzen Tag im Toilettenraum stehen und durften sich nicht bewegen.

In der Besenkammer, die eigentlich für Geräte bestimmt war, wurden Häftlinge eingesperrt und durften sich nicht bewegen oder anlehnen. Manchmal waren so viele Häftlinge eingeschlossen, dass einige erstickt sind.

Im Waschraum mussten sich 8-10 Häftlinge an einer Wanne waschen, da ihnen oft nur 30 Minuten Zeit gelassen wurde. Manchmal wurden Häftlinge von SS-Männern in den Fußbecken ertränkt.

Der Tagesraum war 8 mal 9 Meter groß. Es gab mehrere Tische und Bänke und einen Eisenofen, der nicht gut heizte und nur mit Erlaubnis der SS betrieben werden durfte.

Die Lebensbedingungen der Häftlinge in den Baracken

Die Lebensbedingungen der Häftlinge in den Baracken waren, wie gesagt, unvorstellbar und wir werden nie nachvollziehen können, welches Leid die Häftlinge ertragen mussten.

Wir können aber nachvollziehen, dass es sehr schwer für diese gewesen sein muss auszuhalten, dass sie ständig von anderen Menschen umgeben waren und sie dadurch keinerlei Privatsphäre hatten.

Ebenso ungeheuerlich muss die ständige Ungewissheit, die dauerhafte Angst vor der Zukunft gewesen sein. Denn wer wusste schon, was der nächste Tag mit sich bringen würde?

Wer wusste, ob man den nächsten Tag überlebte?

Und wer konnte schon voraussehen, welche quälenden Maßnahmen die Gefangenen noch durchzustehen hatten?

Niemand.

Menschen in der Baracke und im „kleinen“ Lager

Eine Baracke war für 120 Menschen GEPLANT. Es wurden dann jedoch 150 bis 400 Menschen in einer Baracke untergebracht. Wenn sich 400 Häftlinge in einer Baracke aufhielten, wurden die dreistöckigen Becken beseitigt und die Häftlinge mussten zusammengedrängt auf dem Boden schlafen.

Im „kleinen“ Lager waren zum Teil 6000 Häftlinge.

Die Baracken 38 und 39

Die jüdischen Häftlinge wurden in Baracke 38 und 39 untergebracht.

Diese Baracken wurden 1938 erbaut und von 1938 (Novemberpogrom) bis 1942 (vermehrte Transporte nach Auschwitz) wurde in diesem auch der größte Teil der jüdischen Häftlinge untergebracht.

Ein Beispiel für einen jüdischen Häftling ist Moses Rosenblüth, geb.: 1891 im Kreis Lancut in Polen. Er war Synagogendiener bei der neoorthodoxen Gemeinde „Adass Jissroel“ in Berlin.

Karte des Lagers von 1944/45

Besonders interessant fanden wir in unserem Teil der Ausstellung eine Karte des Lagers Sachsenhausen aus dem Jahr 1944/45. Auf der Karte konnten wir rot markierte Gebiete erkennen, welche die noch nicht fertig gestellten Bauten des KZs kennzeichneten. Es gab auch rot begrenzte Flächen, welche die sich noch im Planungsstadium befindenden Bauten darstellte.

Wir fanden diese Markierungen bemerkenswert, da sie zeigten, dass die Nationalsozialisten auch am Ende des Krieges (1944/45) immer noch an einer Lagervergrößerung gearbeitet haben. Daran erkennt man, dass die Nationalsozialisten die bevorstehende Niederlage nicht wahrhaben wollten.

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